Let’s pods – Ein Medienprojekt zum Einsatz von Podcasts im Unterricht

Kultur und Schule ist ein Landesprogramm des Kultusministerium in NRW. Klaus Adam hat in den letzten Jahren fünf Podcast Projekte in verschiedenen Schulen durchgeführt. Für jeweils 80 Unterrichtsstunden war er zweimal in der Gartenschule in Dinslaken und je einmal in der GGS Antwerpener Straße in Köln, im Lise Meitner Gymnasium und in der Comeniusschule in Leverkusen.

Über die blauen Links gelangt man zu den kleinen Hörfilmen und Minimovies, die Klaus Adam zusammen mit den Schülern, Lehrern und Eltern produziert hat.

Let’s pods – Das Konzept:
Podcast – Was ist das? 
Podcast ist eine typische Internetwortschöpfung. Die Silbe „Pod“ kommt von Apple‘s Mp3-Player iPod, die Silbe „Cast“ von Broadcast (engl. Rundfunk). Podcast hat sich im Internet aus den sogenannten Blogs entwickelt. In den Blogs berichten alle möglichen Menschen über alles Mögliche und veröffentlichen das im Internet. Podcasts sind die audielle Weiterentwicklung der Blogs und beinhalten oft nur private Erlebnisse und persönliche Statements. Allerdings werden die Möglichkeiten von Podcast inzwischen vor allem von Radio- und TV-Sendern genutzt, die ihre Sendungen im Internet zum Anhören und Herunterladen zur Verfügung stellen.

Podcast in der Schule

Podcast kann im Unterricht auf zweierlei Arten zum Einsatz kommen. Zum einen bieten mittlerweile unzählige Podcastmacher eine Unmenge von Audio- und Videomaterial zum Einsatz im Unterricht an.
Die zweite Möglichkeit ist, mit Schülern eigene Podcasts zu produzieren. Das ist inzwischen sehr einfach geworden und kostet so gut wie nichts. Neben ein paar einfachen technischen Voraussetzungen braucht es vor allem Spaß, Kreativität und ein paar gute Ideen, um mit Schülern und vielleicht sogar ein paar interessierten Eltern ein Podcast-Projekt zu realisieren. Egal, ob es Geschichten sind, die zu kleinen Hörspielen verarbeitet werden, oder Interviews, vertonte Tagebücher oder Poesiealben, die Möglichkeiten sind vielfältig und unbeschränkt. Auf der Web-Seite von Kidspods, dem Podcastportal für Kinder, findet man eine ganze Reihe von Beispiele von kleinen Hörfilmen und Minimovies, die der Geschichtenerzähler KlausAdam zusammen mit Kindern produziert hat.

Und wozu das Ganze?

Die Produktion eines Podcast bedeutet für alle, die daran beteiligt sind, zunächst einmal einen nicht unerheblichen Zuwachs an Medienkompetenz. Darüber hinaus lernen alle kleinen und großen Podcaster, sich so mitzuteilen, dass die Hörer eines Podcast interessiert zuhören. Es wird also beides gestärkt, die Fähigkeit sich auszudrücken als auch die des Zuhörenkönnens. Beim Produzieren von kleinen Hörspielen entwickelt sich ein literarisches und dramaturgisches Gespür für Sprache und das Sprechen von Moderationen oder Hörspielrollen weckt das Vertrauen in eigene kreative Fähigkeiten und stärkt somit das Selbstbewusstsein. Über das Medium Internet wird einerseits eine Öffentlichkeit erreicht und andererseits besteht die Möglichkeit, mit anderen Podcastern in Kontakt zu kommen, und das weltweit. Ganz abgesehen davon, dass es sehr viel Spaß macht…

Let’s pods! Das Projekt

Let‘s pods – Das Projekt beginnt mit Geschichten. Klaus Adam bringt welche mit und erzählt sie oder liest sie vor. Natürlich erzählen und lesen auch die Kinder, bzw. die Lehrer und, was sehr wünschenswert wäre, ein paar Eltern, die ebenfalls an dem Projekt teilnehmen. Gemeinsam wird überlegt, was sonst noch alles in einen Podcast, also in eine der Internet- Radio-Sendungen rein soll, die von den Kindern produziert werden.
Dann werden Texte verfasst, Dialoge geschrieben oder improvisierend gestaltet, Geräusche gesucht und überlegt, wer wem oder was seine Stimme „leiht“. Dieser Teil des Workshops kann gemeinsam stattfinden oder in kleineren Gruppen, die sich in jeweils eine Ecke des Klassenzimmers zurückziehen. Bei jeder Gruppe sollte ein Erwachsener dabei sein.
Anschließend werden die einzelnen Geschichten, Szenen, Texte etc nacheinander aufgenommen, entweder mit einem Audio- oder mit einem Videorekorder. Sollten mehrere Aufnahmegeräte und Mikrofone vorhanden sein, können die Aufnahmen auch gleichzeitig gemacht werden. Die ersten Aufnahmen werden allerdings gemeinsam mit allen gemacht, damit für alle deutlich wird, worauf es bei der Aufnahme ankommt und auf was zu achten ist. Anschließend wird das aufgenommene Material digitalisiert, d.h. auf einen Computer überspielt.
Wenn sich das Audio- bzw. Video-Material auf dem Computer befindet, wird es bearbeitet. Versprecher werden rausgeschnitten, die Lautstärke angehoben oder gesenkt, der eine oder andere Effekt eingebaut und Geräusche, Sounds oder Musik dazu gespielt. Wenn alles fertig ist, werden die einzelnen Teile des Podcast als mp3-Datei abgespeichert.
Als letztes geht es dann ins Internet. Klaus Adam zeigt zunächst einmal, auf welchen Internet-Seiten man seine fertigen Podcast-Dateien überspielen kann. Klaus Adam zeigt und erklärt das alles haargenau, damit jede und jeder weiß, wie sie und er das in Zukunft auch alleine hinkriegt.
Klaus Adams vorrangiges Interesse ist es, den Projektteilnehmern einen – vielleicht ersten – komplexen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten zu vermitteln, wie man das Internet nicht nur als passiver Konsument, sondern als kreativer Produzent nutzen kann. Das dabei die Phantasietätigkeit angeregt, die Sprachkompetenz erweitert, Lust auf Geschichten und Literatur gemacht, das Erzählen und das Zuhören geübt wird, versteht sich von selbst. Vielleicht entdeckt ja sogar der eine oder die andere ein bisher unentdecktes Talent in sich, als Sprecher, als Erzähler oder vielleicht sogar als Schreiber…
Für den Unterricht kann das Projekt vor allem auch durch seine Veröffentlichung im Internet einen langanhaltenden Motivationsschub bedeuten, denn die Erfahrung gemeinsam in einem kreativen Prozess einen gelungenen Podcast hergestellt zu haben, stellt für die meisten Schüler oftmals ein größeres Erfolgserlebnis dar als eine gute Zensur für einen bestandenen Test. …